Doch nicht nur die Optik, auch die Akustik hat in den letzten 120 Jahren eine wahre Evolution durchlebt. Als Optik Müller begann, Hörgeräte zu verkaufen, handelte es sich noch um analoge Systeme, die mit dem Schraubendreher eingestellt wurden. Es gab so gut wie keine Modellauswahl, und das Gerät selbst saß längst nicht so dezent und kompakt hinter oder im Ohr, wie das heute der Fall ist. Moderne Hörgeräte sind volldigital und computerprogrammiert. Computergesteuerte Messgeräte erlauben eine absolut individuelle Einstellung auf die Bedürfnisse der jeweiligen Höreinschränkung. Die heutigen Modelle reichen von farbigen und hochrobusten Kindermodellen über modische High-Tec-Accessoires bis hin zu Spezialmodellen etwa für den Einsatz beim Sport. Für jeden Anspruch, jedes Tragebedürfnis und jede modische Vorliebe ist heute ein passendes Hörgerät zu finden. Bei der Anpassung können bereits alle Hörsituationen, denen man als Hörender im Alltag begegnet, simuliert und die Hörgeräte entsprechend darauf eingestellt werden. Der Einsatz modernster Technik zeigt: Die Berufsbilder von Optikern und Akustikern haben sich im Laufe der Geschichte von Optik Müller massiv gewandelt. Was wohl Eduard Müller sagen würde, wenn er heute „seinen“ Verkaufsraum beträte?